Was ist eine Schutzanordnung?

Was ist eine Schutzanordnung?

Gerichtliche Schutzanordnungen Das Gewaltschutzgesetz gibt dem Opfer von Gewalt nach § 1 die Möglichkeit, eine gerichtliche Schutzanordnung zu beantragen. In der Schutzanordnung trifft das Gericht die Maßnahmen, die erforderlich sind, um zu verhindern, dass es zu weiteren Verletzungen oder Bedrohungen kommt.

Wie kann man das Opfer von Gewalt schützen?

Zwar kann das Opfer von Gewalt die Polizei informieren, die dann eine Strafanzeige und ggf. polizeiliche Maßnahmen wie ein kurzzeitiges Kontaktverbot oder eine kurzzeitige Ingewahrsamnahme ergreifen kann, von Dauer sind diese Maßnahmen aber nicht. Nur ein Gericht kann Anordnungen treffen, die das Opfer von Gewalt auf Dauer vor dem Täter schützen.

Was ist eine einstweilige Anordnung nach dem Gewaltschutzgesetz?

Erstmal ja, eine einstweilige Anordnung nach dem Gewaltschutzgesetz wird von einem deutschen Gericht erlassen und dies ausschließlich für Deutschland. Seit dem 11.1.2015 gibt es allerdings eine Neuerung. Kontaktverbote können, per Formular, EU-weit anerkannt werden und bieten so grenzüberschreitenden Schutz vor Nachstellung.

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Wie lange dauert die Wirksamkeit einer gewaltanordnung?

In der Praxis beträgt der Zeitraum der Wirksamkeit im Regelfall sechs Monate. Wenn ein Gericht eine Gewaltschutzanordnung getroffen hat, muss diese dem Täter durch den Gerichtsvollzieher zugestellt werden, wobei eine Vollstreckung auch schon vor Zustellung möglich ist, wenn dies das Gericht so anordnet.

Wie arbeitet das Gewaltschutzgesetz mit dem Scheidungsrecht?

Das Gewaltschutzgesetz arbeitet mit dem Scheidungsrecht Hand in Hand. Auch § 1361b BGB gibt dem Richter die Handhabe, Ihnen Ihre gemeinsame eheliche Wohnung zur alleinigen Nutzung zu überlassen, wenn Sie nach der Trennung Gewalttätigkeiten Ihres Partners befürchten müssen oder es bereits zu Gewalttätigkeiten gekommen ist.