Wird Reisezeit bezahlt?

Wird Reisezeit bezahlt?

Nach § 611a Abs. 2 BGB sind Reisezeiten zu vergüten, wenn sie während betriebsüblicher Arbeitszeiten stattfinden und/oder zur Hauptleistungspflicht des Arbeitnehmers gehören. Das ist der Fall, wenn, das Fahren die Hauptleistungspflicht ist, wie zum Beispiel bei Berufskraftfahrern.

Ist die Dienstreise Arbeitszeit?

Gilt die Anreise zur Dienstreise bereits als Arbeitszeit? Grundsätzlich ja, auch wenn der Mitarbeiter in dieser Zeit nicht arbeitet. Muss er den Zug oder ein Taxi nehmen, um die Dienstreise antreten zu können, beginnt genau hier die Arbeitszeit.

Wie werden Dienstreisen vergütet?

Der Tagessatz bei einer Dienstreise beträgt je nach Länge maximal 28 Euro pro Tag in Deutschland. Dieser Pauschbetrag ist auch als Tagegeld bei Dienstreisen bekannt und wird nur bei mindestens acht Stunden dauernden Dienstreisen gezahlt.

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Wie wird passive Reisezeit vergütet?

Für passive Reisezeit kann nach ständiger Rechtsprechung kollektivvertraglich oder auch einzelvertraglich ein wesentlich niedrigeres Entgelt oder sogar Unentgeltlichkeit vereinbart werden. Vorsicht! Existiert keine solche Vereinbarung oder kollektivvertragliche Regelung, ist Reisezeit immer voll abzugelten.

Sind Reisezeiten Überstunden?

Das Bundesarbeitsgericht hat in einem Urteil klargestellt: Die Fahrt- oder Flugzeit auf Dienstreisen zählt zur Arbeitszeit und muss als solche vergütet werden.

Ist Dienstgang Arbeitszeit?

Ist ein Dienstgang noch Arbeitszeit? Alle dienstlich veranlassten Wege, die nicht über eine längere Distanz hinausgehen, werden als Dienstgang bezeichnet. Wenn der Arbeitnehmer in unmittelbarer Nähe zu seiner Arbeitsstätte einen Kundentermin wahrnimmt, wird der Weg dorthin nicht als Arbeitszeit vergütet.

Wann ist es eine Dienstreise?

Nach einkommensteuerrechtlichen Bestimmungen liegt eine Dienstreise vor, wenn ein Arbeitnehmer/eine Arbeitnehmerin über Auftrag des Arbeitgebers/der Arbeitgeberin den Dienstort (Büro, Betriebsstätte, Werksgelände, Lager usw.) zur Durchführung von Dienstverrichtungen verlässt.

Was fällt unter passive Reisezeit?

„Passive“ Reisezeiten liegen vor, wenn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Auftrag der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber vorübergehend ihren Dienstort (Arbeitsstätte) verlassen, um an anderen Orten zu arbeiten, jedoch während der Reisebewegung selbst keine Arbeitsleistung erbracht wird (z.B. Lenktätigkeit).

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Ist passive Reisezeit Arbeitszeit?

Reisezeiten gelten grundsätzlich als Arbeitszeiten. Sie können in die Normalarbeitszeit fallen oder Überstunden sein. Durch passive Reisezeit darf die Tagesarbeitszeit zwölf Stunden und die Wochenarbeitszeit 60 Stunden überschreiten.

Wann ist es eine Dienstfahrt?

Unter den Begriff der Dienstreise fallen alle Reisetätigkeiten aus beruflichen Gründen. Definiert wird die Dienstreise als eine Tätigkeit, die ein Arbeitnehmer vorübergehend außerhalb seiner Arbeitsstätte verrichtet.

Ist die Arbeitszeit während der Dienstreise bezahlt?

Wenn Sie während der Dienstreise vor Ort an einem Tag sechs Stunden arbeiten, muss dies als normale Arbeitszeit bezahlt werden. Viele Diskussionen gibt es hingegen bei der Reise selbst: Ist die Reisezeit, die Sie für eine Dienstreise brauchen, auch als Arbeitszeit zu vergüten?

Ist die Reisezeit für den Arbeitnehmer vergütet?

Entsendet der Arbeitgeber einen Arbeitnehmer vorübergehend ins Ausland, erfolgen die Reisen zur auswärtigen Arbeitsstelle und von dort zurück ausschließlich im Interesse des Arbeitgebers und sind deshalb in der Regel wie Arbeit zu vergüten. Dass die Reisezeit vergütet werden muss, steht somit fest.

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Was muss der Arbeitgeber für die Zeit der Fahrt zahlen?

Aber: Für die Zeit der Fahrt, egal ob mit Auto, Bus oder Bahn, muss der Arbeitgeber den Mindestlohn von aktuell 8,84 (Stand April 2017) zahlen. Die Zeit vor Ort oder im Hotel ist allerdings Freizeit und muss – wenn nicht anders im Vertrag geregelt – nicht vergütet werden.

Was ist das Tagegeld für eine Auslandsdienstreise?

Wollen Sie also für eine Auslandsdienstreise Tagegeld erhalten, um damit Ihre Reisekosten abzudecken, müssen Sie sich nach der ARV richten. Darin ist unter anderem festgeschrieben, dass ab dem 15. Tag einer Dienstreise das Tagegeld um 10 Prozent reduziert wird.