Inhaltsverzeichnis
- 1 Wie fühlen sich Muskelschmerzen durch Statine an?
- 2 Was ist eine Statin Myopathie?
- 3 Warum rhabdomyolyse bei Statinen?
- 4 Was ist die Pathophysiologie der Statin-Myopathie?
- 5 Wie kann die Myopathie zum Absetzen des Statins vermieden werden?
- 6 Was sind die Ursachen für Statin-Unverträglichkeit?
- 7 Welches Statin hat die geringsten Nebenwirkungen?
- 8 Welche Medikamente können Muskelbeschwerden verursachen?
- 9 Ist der Muskelschwund irreversible?
- 10 Kann die Substanz Q10 gegen Muskelschmerzen helfen?
Wie fühlen sich Muskelschmerzen durch Statine an?
Wer Statine nimmt, leidet oft unter Nebenwirkungen wie Muskelkrämpfen und –schmerzen. Wie ein ECRC-Team von MDC und Charité jetzt in „Scientific Reports“ berichtet, beeinflussen die Cholesterinsenker in den Muskelzellen tatsächlich Tausende Gene. Die Zellen können dadurch schlechter wachsen und sich teilen.
Was ist eine Statin Myopathie?
Die Statin-assoziierte Myopathie (Statin-Related Myopathy = SRM) bezeichnet eine Muskelerkrankung mit Muskelschmerzen (meist Oberschenkel und/oder Waden oder generalisiert), Schwäche oder Krämpfen mit einer Erhöhung der Kreatinkinase (CK)-Konzentration im Blut um mehr als das 10-fache der oberen Referenzgrenze.
Was ist ein Myopathie Risiko?
Eine Statin-assoziierte Myopathie mit einer signifikanten Erhöhung der Serumkreatininkinase (CK) ist eine seltene, aber schwere Nebenwirkung der Statine (1 pro 1000 bis 1 pro 10.000 Menschen mit Standardstatindosis) (2).
Warum rhabdomyolyse bei Statinen?
Bei der Rhabdomyolyse handelt es sich um eine dosisabhängige Statin-Nebenwirkung. Insbesondere Arzneistoffe, die die Metabolisierung der Statine behindern, erhöhen daher das Risiko für die folgenschwere Muskelschädigung. Amiodaron hemmt das Cytochrom-P450-3A4-Enzym.
Was ist die Pathophysiologie der Statin-Myopathie?
Die Pathophysiologie der Statin-Myopathie ist nicht geklärt. Diskutiert werden ein verminderter Cholesteringehalt der Myozytenmembranen, Depletion der Zellen an Isoprenoiden (Farnesylphosphat) oder Coenzym Q10 und eine Dysfunktion der Mitochondrien.
Wie hoch ist die Inzidenz der Statin-Myopathie?
In randomisierten, kontrollierten Studien (RCT) liegt die Inzidenz der Statin-Myopathie zwischen 1\% und 5\%, in Beobachtungsstudien um 5\%. Der Unterschied dürfte durch Ausschluss von Patienten mit erheblichem Myopathie-Risiko in den RCT bedingt sein.
Wie kann die Myopathie zum Absetzen des Statins vermieden werden?
Wenn die Myopathie zum Absetzen des Statins zwingt, kann bei weiterhin dringlicher Behandlungsindikation durch Umsetzen auf ein anderes Statin in niedriger Dosis, durch die Einnahme bestimmter Statine nur jeden zweiten oder dritten Tag oder durch Rückgriff auf einen Gallensäurebinder eine erneute Myopathie-Symptomatik oft vermieden werden.
Was sind die Ursachen für Statin-Unverträglichkeit?
Der häufigste Grund für Statin-Unverträglichkeit und für Therapieabbruch sind Muskelbeschwerden. Sie reichen von benignen Myalgien wie unspezifische Muskel- oder Gelenkschmerzen ohne Erhöhung der Creatinkinase bis zu manifester Myositis mit mehr als zehnfacher Erhöhung der Creatinkinase-Werte.
Welche Nebenwirkungen bei Rosuvastatin?
Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Verstopfung, Übelkeit, Abdominalschmerzen, Myalgie, Asthenie. Wechselwirkungen: Die Kombination von Rosuvastatin und Gemfibrozil wird nicht empfohlen.
Welches Statin hat die geringsten Nebenwirkungen?
Das Statin, das bezüglich der Nebenwirkungen auf die Muskeln am günstigsten abschneidet, ist Fluvastatin (Cranoc oder Locol). Hier käme ein Versuch mit etwa 40 mg abends in Betracht. 40 mg Fluvastatin dürften in der Wirkung etwa 5 mg Simvastatin entsprechen.
Welche Medikamente können Muskelbeschwerden verursachen?
Auch die Medikamente Atorvastatin und Rosuvastatin können ebenso wie Simvastatin Muskelbeschwerden verursachen. Die Reaktion ist jedoch individuell sehr unterschiedlich, so dass durchaus ein Versuch mit Atorvastatin (Sortis) oder dem neuerdings auch erhältlichen Rosuvastatin (Crestor) durchgeführt werden kann.
Wann verschwinden die Nebenwirkungen der Statine?
Nur im Frühstadium verschwinden die Muskel-assoziierten Nebenwirkungen der Statine vollständig. Schon mittelgradige Muskelschmerzen sind für die Patienten höchst problematisch. Denn die Patienten reduzieren ihre Bewegungsprogramme noch weiter und nehmen gegen die Nebenwirkungen der Statine weitere…
Ist der Muskelschwund irreversible?
Noch schwerwiegender ist der irreversible Muskelschwund, der nach längerer Einnahme der Medikamente auftritt. Die Muskelschäden sind nicht die einzige Nebenwirkung der Statine. Die Präparate hemmen die Biosynthese des Vitamins Ubichinon ( Coenzym Q10 ).
Kann die Substanz Q10 gegen Muskelschmerzen helfen?
In kleineren Studien machen Mediziner seit Jahren die Erfahrung, dass die zusätzliche Einnahme des Coenzyms Q10 gegen die Muskelschmerzen helfen kann, ohne dass ein Wechsel des Statins nötig wird. Die Substanz Q10 ist als Nahrungsmittelergänzung rezeptfrei erhältlich.