Inhaltsverzeichnis
Welche Formvorschriften gelten für Bürgschaften?
Formerfordernis: Die Bürgschaftserklärung ist schriftlich zu erteilen (§ 766 BGB). Eine Bürgschaft per E-Mail oder sonstiger elektronischer Form ist ausgeschlossen. Nur die Bürgschaft eines Kaufmanns, der diese im Rahmen eines Handelsgeschäftes abgibt, kann mündlich erteilt werden (gemäß §§ 343, 350 HGB).
Was schreibe ich in einer Bürgschaft?
Folgende Punkte sollten in einer Bürgschaftserklärung enthalten sein
- persönliche Angaben zum Schuldner, Gläubiger und Bürgen.
- Art der Bürgschaft, gegebenenfalls Höchstbetrag und Zeitabschnitt.
- Gegenstand der Bürgschaft.
- Verzichtserklärung des Bürgen auf Einrede der Vorausklage, der Anfechtbarkeit und der Aufrechenbarkeit.
Warum sollte man Bürgen?
Die Bürgschaftsurkunde bekommt der Gläubiger. Sie ist eine Art Schuldschein für die Bürgschaft, die der Bürge nach Erfüllung der Schuld zurückbekommt. Durch eine Bürgschaft erhält der Gläubiger Sicherheit, denn so kann er sich vor möglichen Zahlungsausfällen schützen. Auch der Schuldner profitiert.
Wer ist bei einer Bürgschaft der Gläubiger?
Eine Bürgschaft ist demzufolge eine zusätzliche Absicherung für den Gläubiger; der Bürge übernimmt im Notfall die Verpflichtung des Schuldners aus dem betreffenden Schuldverhältnis. Der Gläubiger, dem gegenüber sich der Bürge für die Verbindlichkeit des Schuldners verbürgt, wird als Bürgschaftsnehmer bezeichnet.
Wie endet die Bürgschaft für einen anderen?
Für den Bürgen endet die Bürgschaft, wenn – die Verbindlichkeit, für die er sich verbürgt hat, erloschen ist (z.B. durch Zahlung des Kreditnehmers ) – wenn ein anderer in „die Schuhe“ des Hauptschuldners tritt, d.h. die Schuld übernimmt (damit man nicht für einen anderen bürgt)
Wie verhält es sich bei einer Bürgschaft auf erstes Anfordern?
Anders verhält es sich bei einer Bürgschaft auf erstes Anfordern. Hier muss der Bürge sofort bezahlen, wenn sich der Hauptschuldner im Zahlungsverzug befindet und der Gläubiger den Bürgen zur Leistung auffordert. Die Bürgschaft auf erstes Anfordern ist für Bürgen eher nachteilig.
Ist die Bürgschaft schwebend?
Auch wenn eine Bürgschaft für eine künftige oder bedingte Verbindlichkeit des Hauptschuldners übernommen wird, gilt dieser Grundsatz. Solange die Hauptschuld in diesen Fällen nicht entstanden ist, bleibt die Bürgschaft schwebend unwirksam. Vermindert sich die Hauptschuld, ermäßigt sich die Bürgschaft.
Warum muss ich eine Bürgschaft Bürgen?
Wer eine Bürgschaft übernimmt und diese nicht zeitlich befristet lässt, muss über die gesamte Laufzeit des Kredites bürgen. Das gilt auch dann, wenn die Bürgschaft eigentlich nur erforderlich war, weil der Kreditnehmer seinerzeit als der Kredit beantragt wurde, neu beim Arbeitgeber und in der Probezeit war.