Was spricht gegen die Zulässigkeit des Anrufs?
Ein weiterer Grund spricht gegen die Zulässigkeit des Anrufs: Der potentielle Arbeitgeber, der den ehemaligen Arbeitgeber des Bewerbers kontaktiert, übermittelt hierdurch Daten. Denn genau genommen informiert er durch seinen Anruf den ehemaligen Arbeitgeber, dass sich sein ehemaliger Arbeitnehmer bei ihm beworben hat.
Ist ein Anruf beim alten Arbeitgeber zulässig?
Daher ist davon auszugehen, dass ein Anruf beim früheren Arbeitgeber ohne Einwillung des Bewerbers nicht zulässig ist. Auch wenn zu beobachten ist, dass in der Bewerbungsrealität dennoch häufig ohne ausdrückliche Zustimmung angerufen wird. Bewerbung: Anruf beim alten Arbeitgeber
Ist der frühere Arbeitgeber verpflichtet Auskunft zu geben?
Der frühere Arbeitgeber ist nicht verpflichtet am Telefon Auskunft zu geben. Geht er aber auf die Erkundigungsversuche des neuen Arbeitgebers ein, hat er genauso wie beim Arbeitszeugnis auf die Balance zwischen der Wahrheitspflicht auf der einen Seite und der Wohlwollenspflicht auf der anderen…
Warum sind Anrufe beim ehemaligen Arbeitgeber unzulässig?
Im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass Anrufe beim ehemaligen Arbeitgeber grundsätzlich unzulässig sind. Sowohl der neue Arbeitgeber als auch der ehemalige Arbeitgeber werden bei solchen Anrufen grundsätzlich gegen geltendes Datenschutzrecht verstoßen. Dies dürfte eine denkbar schlechte Basis für ein künftiges Arbeitsrechtsverhältnis sein,
Warum darf der ehemalige Arbeitgeber keine Auskünfte über den Bewerber erteilen?
Mangels wirksamer Einwilligung darf aber auch der ehemalige Arbeitgeber keine Auskünfte über den Bewerber erteilen, denn er unterliegt dem Datengeheimnis des § 5 BDSG. Der ehemalige Arbeitgeber, der bereitwillig Auskünfte über seine früheren Arbeitnehmer erteilt, handelt somit ohne Rechtsgrundlage und damit mindestens ordnungswidrig gem.