Was sind die Insolvenzverfahren in Deutschland?

Was sind die Insolvenzverfahren in Deutschland?

Im April 2021 wurden in Deutschland insgesamt 10.100 Insolvenzverfahren registriert. Zweck eines Insolvenzverfahrens ist der gerechte Ausgleich zwischen überschuldeten und zahlungsunfähigen Schuldnern und ihren Gläubigern zu. Dazu werden die Gerichte bemüht, die auf der Grundlage der Insolvenzordnung diese Auseinandersetzung regeln.

Ist die Zahl der beantragten Unternehmensinsolvenzen gestiegen?

Die Zahl der beantragten Unternehmensinsolvenzen sank damit auf den niedrigsten Stand seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999. Einen Anstieg hat es zuletzt im Krisenjahr 2009 gegeben (+11,6 \% gegenüber dem Jahr 2008).

Wie viele Unternehmensinsolvenzen haben die deutschen Amtsgerichte gemeldet?

WIESBADEN – Im Jahr 2019 haben die deutschen Amtsgerichte 18 749 Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 2,9 \% weniger als 2018. Die Zahl der beantragten Unternehmensinsolvenzen sank damit auf den niedrigsten Stand seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999.

Wie ist die Zahl der Verbraucherinsolvenzen 2019 gestiegen?

Neben der Zahl der Unternehmensinsolvenzen war 2019 auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen rückläufig: Im Vorjahresvergleich sank sie um 7,3 \% auf 62 632 Fälle. Einen Anstieg der Verbraucherinsolvenzen hat es zuletzt im Jahr 2010 gegeben (+7,6 \% gegenüber dem Jahr 2009).

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Wie kann eine Insolvenz beantragt werden?

Die Insolvenz muss vor Gericht beantragt werden, durch den Schuldner oder durch einen Gläubiger. Der Antragsteller muss dabei die Kosten tragen (£ 705, Stand Oktober 2014). Nach der Antragstellung besteht sofort Gläubigerschutz. Die Restschuldbefreiung erfolgt in der Regel innerhalb von zwölf Monaten.

Wie wird die Insolvenzreife ermittelt?

Der Zeitpunkt der sogenannten Insolvenzreife wird vom Insolvenzverwalter aus der Buchhaltung ermittelt unter Berücksichtigung vorliegender entsprechender Zahlungstitel und erfolgloser Vollstreckungsversuche. Das Strafmaß für eine vorsätzliche Insolvenzverschleppung beläuft sich auf eine Freiheitsstrafe von bis zu 3 Jahren oder eine Geldstrafe.

Was erlaubt die Insolvenzanfechtung?

Die Insolvenzordnung erlaubt es unter bestimmten Umständen, im Insolvenzverfahren nicht vom Vermögen des Schuldners zum Zeitpunkt des Insolvenzantrages, sondern von dem Schuldnervermögen auszugehen, das zum Beispiel drei Monate vor dem Zeitpunkt der ersten zulässigen Antragstellung bestand. Dies wird über die Insolvenzanfechtung ermöglicht.

Was sind die Insolvenzen von natürlichen Personen?

Die Gesamtzahl aller Insolvenzen einschließlich der 3 757 Nachlass- beziehungsweise Gesamtgutinsolvenzen und der 506 Insolvenzen von natürlichen Personen, die als Gesellschafterin oder Gesellschafter größerer Unternehmen von einer Insolvenz betroffen waren, belief sich im Jahr 2019 auf 104 069 Fälle. Das waren 5,0 \% weniger als 2018.

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Welche Unternehmen haben größten Anteil am Insolvenzgeschehen des Jahres?

Zu den Großinsolvenzen des Jahres zählen u. a. Gerry Weber und der Krankenhausbetreiber ViaSalus. Den größten Anteil am Insolvenzgeschehen haben weiterhin Unternehmen mit höchstens fünf Beschäftigten (81,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr (83,2 Prozent) hat sich der Anteil dieser Kleinunternehmen am Insolvenzgeschehen aber verringert.