Was passiert bei Überdosierung von Allopurinol?
Nach chronischer Einnahme von täglich 200-400 mg Allopurinol bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wurden schwere Intoxikationserscheinungen beschrieben, die aus Hautreaktionen, Fieber, Hepatitis, Eosinophilie und Verschlechterung der Nierenfunktion bestehen.
Wie verträglich ist Allopurinol?
Allopurinol gehört zu den wichtigsten Arzneimitteln bei erhöhtem Harnsäurespiegel im Blut und dessen Folgeerkrankungen wie chronischer Gicht. Der Wirkstoff gilt allgemein als gut verträglich, jedoch müssen je nach verwendeter Dosierung Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten beachtet werden.
Was ist die Struktur des Allopurinols?
Die Struktur des Wirkstoffs Allopurinol ähnelt stark der von Hypoxanthin, einem Abbauprodukt des Nukleinsäurestoffwechsels (Nukleinsäuren sind Bausteine des Erbmaterials). Dieses Hypoxanthin wird durch ein Enzym, der Xanthinoxidase, in Harnsäure überführt, welche über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden wird.
Wie lange hält die Wirkung von Allopurinol an?
Sowohl Allopurinol als auch Oxypurinol hemmen das Enzym Xanthinoxidase. Aufgrund der langen Halbwertszeit von Oxypurinol (18 bis 43 Stunden) hält die Wirkung sehr lange an. Schlussendlich wird der Wirkstoff mit dem Urin ausgeschieden.
Wie hoch ist die tägliche Dosis von Allopurinol?
Die Tabletten enthalten entweder 100 oder 300 Milligramm Allopurinol. Meist wird mit 100 Milligramm begonnen und die Dosis bei Bedarf anschließend langsam gesteigert. In Einzelfällen kann die tägliche Dosis auf 600 bis 800 Milligramm angehoben werden.
Ist Allopurinol eine Vergiftung?
Ein spezielles Gegenmittel ist nicht bekannt. Nach Einnahme von 20 g Allopurinol traten bei einem Patienten Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Schwindel auf. Beim Verdacht auf Vorliegen einer Vergiftung sollten Sie – insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme mit Azathioprin oder 6-Mercaptopurin – umgehend einen Arzt verständigen.