Was ist eine Unterschlagung nach § 246 StGB?

Was ist eine Unterschlagung nach § 246 StGB?

Die Unterschlagung nach § 246 StGB ist ein Auffangtatbestand, der immer dann greift, wenn die Tathandlung kein anderes Vermögensdelikt erfüllt, dass mit schwererer Strafe bedroht ist. Juristen sprechen in diesem Zusammenhang von Subsidiarität: Weil die Unterschlagung ansonsten hinter den Tatbestand mit dem höheren Strafmaß zurücktritt.

Ist der Täter einer Unterschlagung rechtswidrig?

Derjenige, der eine Unterschlagung begeht, eignet sich eine fremde bewegliche Sache rechtswidrig zu. Auch der Dieb eignet sich eine fremde bewegliche Sache rechtswidrig zu. Aber dazu muss er erst fremden Gewahrsam brechen. Demgegenüber hat der Täter einer Unterschlagung schon die tatsächliche Sachherrschaft über die betreffende Sache inne.

Was ist eine Unterschlagung?

Die Unterschlagung ist damit Auffangdelikt der Eigentums – und Vermögensdelikte. Somit erfüllt jeder Täter, der einen Diebstahl oder einen Raub begeht, immer zugleich auch eine Unterschlagung. Diese tritt jedoch formell als subsidiär zurück ( § 246 Abs. 1 StGB am Ende).

LESEN SIE AUCH:   Was versteht man unter einer Rechtsstreitigkeit?

Was ist eine veruntreuende Unterschlagung?

Es kommt hierbei auf die Umstände des Einzelfalles an. Wenn die Sache dem Täter anvertraut gewesen ist, liegt eine veruntreuende Unterschlagung vor, die schwerer gewichtet und daher mit bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe bedroht ist (vgl. § 246 Abs. 2 StGB).

Für eine Unterschlagung nach § 246 StGB sind unterschiedliche Begehungsweisen denkbar. Kassierer können Bargeld aus der Kasse unterschlagen, der Kassenwart kann sich an der Vereinskasse bedienen oder der Messner am Klingelbeutel; in vielen Fällen ist das Geld einfach verfügbar, man muss nur zugreifen, die psychische Hürde ist entsprechend niedrig.

Was sind die Fälle der Unterschlagung?

Darunter sind die Fälle zu verstehen, in denen dem Täter die unterschlagende Sache anvertraut wird. Der Absatz II ist ein qualifizierter Fall der Unterschlagung, sodass der Tatbestand des § 246 Abs. 1 StGB zunächst erfüllt sein muss, also wie oben durchprüfen. Darüber hinaus kommt das Tatbestandsmerkmal anvertraut hinzu.

Ist die Unterschlagung strafbar?

Sie tritt somit hinter §§ 249, 242, 263, 253, 266 und 299 StGB als subsidiär zurück. Der Versuch ist strafbar ( § 246 Abs. 3 StGB ). Beispiel für eine Unterschlagung: A leiht sich die Luxusuhr von B aus, um bei seinen Freunden anzugeben. Als B die Uhr wieder haben will, hat sich der A schon mit der Uhr ins Ausland abgesetzt.

LESEN SIE AUCH:   Wie lange dauert die Planung einer Reise?

Was ist eine rechtswidrige Unterschlagung?

Rechtswidrigkeit/ Schuld. Strafe / Rechtsfolgen. Wer sich oder einem Dritten eine fremde, bewegliche Sache rechtswidrig zueignet, begeht eine sog. Unterschlagung. Die Unterschlagung zählt zu den Eigentumsdelikten. Sie ist ein sog. Auffangtatbestand, wenn nicht ein anderer Tatbestand der Zueignungsdelikte erfüllt ist.