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Hat man in der Kündigungsfrist Anspruch auf Urlaub?
Eine fristlose (= außerordentliche) Kündigung setzt, ebenso wie die ordentliche Kündigung, den allgemeinen Urlaubsanspruch nicht außer Kraft. Der Arbeitgeber muss also auch hier dem ausscheidenden Arbeitnehmer grundsätzlich ermöglichen, seinen Resturlaub in der verbleibenden Zeit im Unternehmen zu nehmen.
Wie wird der Urlaub berechnet bei Kündigung?
Er erhält ein Zwölftel des Jahresurlaubs für jeden vollen Monat. Kündigt ein Mitarbeiter beispielsweise zum 31. Mai, erhält er bei einem Jahresurlaub von 30 Tagen insgesamt noch 12,5 Tage Resturlaub (30 Urlaubstage / 12 Monate x 5 Monate). Gerundet ergeben sich so 13 Urlaubstage.
Ist eine Kündigung oder Urlaubsgewährung zulässig?
Eine Kombination von fristloser Kündigung und Urlaubsgewährung ist nicht zulässig. Der Urlaubsanspruch bzw. der Anspruch auf Urlaubsabgeltung bleibt in einem solchen Fall erhalten.
Ist die Kündigung des Arbeitsverhältnisses freigestellt?
Bei Kündigung des Arbeitsverhältnisses durch den Arbeitgeber entspricht es gängiger Praxis, dass der Arbeitnehmer jedenfalls über Teile der Kündigungsfrist von der Erbringung der Arbeitsleistung freigestellt wird. Die Freistellung erfolgt dabei regelmäßig unter Anrechnung auf etwaig noch bestehende Resturlaubsansprüche.
Wie viele Urlaubstage verbleiben bei Kündigung?
Wie viele Urlaubstage bei Kündigung verbleiben, hängt vom Zeitpunkt der Kündigung ab: Bis zum 30.06. besteht ein Anspruch auf anteiligen Urlaub, bei einer späteren Kündigung ist der komplette Mindesturlaub zu genehmigen.
Kann der Urlaub wegen Beendigung des Arbeitsverhältnisses gewährt werden?
(4) Kann der Urlaub wegen Beendigung des Arbeitsverhältnisses ganz oder teilweise nicht mehr gewährt werden, so ist er abzugelten. Erkrankt ein Arbeitnehmer während des Urlaubs, so werden die durch ärztliches Zeugnis nachgewiesenen Tage der Arbeitsunfähigkeit auf den Jahresurlaub nicht angerechnet.