Inhaltsverzeichnis
- 1 Ist die Freiheitsstrafe zur Bewährung ausgesetzt?
- 2 Welche Voraussetzungen sind für die Bewährung von Strafen ausschlaggebend?
- 3 Was hat mit der Bewährungszeit zu tun?
- 4 Wann darf die Bewährung ausgesprochen werden?
- 5 Wie kann eine Freiheitsstrafe über 2 Jahren ausgesetzt werden?
- 6 Warum wird die Vollstreckung der Haftstrafe zur Bewährung ausgesetzt?
- 7 Wie ist die Aussetzung der Reststrafe zur Bewährung möglich?
- 8 Wie lange dauert eine Strafe auf Bewährung?
Ist die Freiheitsstrafe zur Bewährung ausgesetzt?
Wenn die Freiheitsstrafe zur Bewährung ausgesetzt wird, muss der Verurteilte die Freiheitsstrafe nicht absitzen, sondern bleibt frei. Er ist dann „auf Bewährung“.
Welche Voraussetzungen sind für die Bewährung von Strafen ausschlaggebend?
Das Strafrecht gibt zahlreiche Bedingungen vor, die erfüllt sein müssen, damit die Strafaussetzung zur Bewährung überhaupt von einem Gericht bestimmt werden kann. Zuvorderst zählt hier die Höhe der im Einzelfall festgesetzten Strafe. Darüber hinaus sind jedoch auch die Beurteilung der Tat und des Täters selbst ausschlaggebend.
Wie oft ist eine Bewährung möglich?
Wie oft eine Bewährung möglich ist, ist gesetzlich nicht geregelt und liegt im Ermessen des Richters. Es ist stets der Einzelfall zu betrachten. Hat beispielsweise der Täter wegen gefährlicher Körperverletzung zunächst eine Freiheitsstrafe von 1 Jahr zur Bewährung ausgesetzt bekommen und erhält er später wegen eines anderen Delikts (bsp. wegen
Hat der Verurteilte eine Bewährung erhalten?
Hat der Verurteilte eine Bewährung erhalten, muss er die erteilten Auflagen/Weisungen gründlich einhalten. Sollte er gegen die Auflagen/Weisungen verstoßen oder während der Bewährungszeit eine neue Straftat begehen, muss er damit rechnen, dass das Gericht die Aussetzung der Freiheitsstrafe zur Bewährung widerruft.
Was hat mit der Bewährungszeit zu tun?
Die Bewährungszeit hat nichts mit der Dauer der Freiheitsstrafe zu tun. Das bedeutet, dass beispielsweise bei einer Freiheitsstrafe von einem Jahr, die zur Bewährung ausgesetzt wird, eine Bewährungszeit von zwei Jahren oder länger festgelegt werden kann.
Wann darf die Bewährung ausgesprochen werden?
Die Bewährung wird dann ausgesprochen, wenn das Gericht der Annahme ist, dass die Verurteilung ausreichend ist, um als Warnung zu dienen und der Verurteilte kaum Sozialdefizite aufweist. Nach §56a StGB darf die Bewährung nicht kürzer als zwei Jahre sein, aber auch nicht den Zeitraum von fünf Jahren überschreiten.
Was ist eine Bewährungsstrafe?
Als erstes sollte geklärt werden, was genau eine so genannte Bewährungszeit ist. Wird ein Täter zu einer Strafe auf Bewährung verurteilt, so legt das Gericht eine Zeit für diese Bewährungsstrafe fest: die Bewährungszeit. Diese ist gemäß §56a StGB mindestens zwei Jahre lang und darf die Dauer von fünf Jahren nicht überschreiten.
Was bedeutet die Bewährungszeit?
Das Gericht legt im Urteil eine bestimmte Bewährungszeit fest. Die Bewährungszeit hat nichts mit der Dauer der Freiheitsstrafe zu tun. Das bedeutet, dass beispielsweise bei einer Freiheitsstrafe von einem Jahr, die zur Bewährung ausgesetzt wird, eine Bewährungszeit von zwei Jahren oder länger festgelegt werden kann.
Wie kann eine Freiheitsstrafe über 2 Jahren ausgesetzt werden?
Freiheitsstrafe über 2 Jahre können nicht zur Bewährung ausgesetzt werden Kommt es zu einer Freiheitsstrafe von über 2 Jahren, kann nicht mehr für eine Strafaussetzung auf Bewährung plädiert werden. Das Strafmaß muss angetreten werden, wie vom Gericht erteilt.
Warum wird die Vollstreckung der Haftstrafe zur Bewährung ausgesetzt?
„Die Vollstreckung der Haftstrafe wird zur Bewährung“ ausgesetzt – das ist immer wieder zu hören, wenn ein Straftäter verurteilt wird. Manche halten es dann für ungerecht, dass er auf freiem Fuß bleibt und nicht ins Gefängnis muss. Wichtig ist in diesem Zusammenhang: Eine Bewährungsstrafe ist nicht gleichbedeutend mit Straffreiheit.
Kann eine Strafe von vornherein zur Bewährung ausgesetzt werden?
Nicht immer kann eine Strafe von vornherein zur Bewährung ausgesetzt werden. Bei Straftätern, die bereits einen Teil ihrer Haftstrafe im Gefängnis verbüßt und eine günstige Prognose haben, kann der Strafrest – siehe den Fall Uli Hoeneß – zur Bewährung ausgesetzt werden.
Wann endet die Bewährung?
Die Bewährung endet erst, wenn am Ende der Frist keine weitere Straftat begangen wurde und es auch keinen Grund zum Widerruf oder zur Verlängerung der Bewährung gibt. In diesem Fall ist die Strafe vorbei und wird gemäß §56g StGB erlassen.
Wie ist die Aussetzung der Reststrafe zur Bewährung möglich?
Mitunter ist die Aussetzung der Reststrafe zur Bewährung auch bereits nach Verbüßung der Hälfte der Haft möglich. Dies in aller Regel jedoch nur dann, wenn es sich bei dem Antragsteller um einen Ersttäter handelt, der eine maximal zwei Jahre währende Freiheitsstrafe verbüßt (§ 57 Absatz 2 StGB).
Wie lange dauert eine Strafe auf Bewährung?
Wird ein Täter zu einer Strafe auf Bewährung verurteilt, so legt das Gericht eine Zeit für diese Bewährungsstrafe fest: die Bewährungszeit. Diese ist gemäß §56a StGB mindestens zwei Jahre lang und darf die Dauer von fünf Jahren nicht überschreiten.