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Warum schützt Jod vor Strahlung?
Wenn Betroffene zum richtigen Zeitpunkt nicht-radioaktives Jod in Form von hochdosierten Jodtabletten (auch: „Kaliumjodidtabletten“ ) einnehmen, können sie verhindern, dass sich radioaktives Jod in ihrer Schilddrüse anreichert: Die Schilddrüse wird mithilfe der Tabletten mit nicht-radioaktivem Jod gesättigt, so dass …
Wie sinnvoll sind Jodtabletten?
Jodtabletten eignen sich, um Jodmangelzustände zu beheben. Die Notwendigkeit zur Prophylaxe eines Jodmangelkropfes besteht besonders bei Personen, in deren Familien bereits zu einem früheren Zeitpunkt eine Struma aufgetreten ist. Man spricht dann von einer positiven Familienanamnese.
Warum keine Jodtabletten für über 45 Jährige?
Erwachsene älter als 45 Jahre sollten keine Jodtabletten einnehmen. Mit steigendem Alter treten häufiger Stoffwechselstörungen der Schilddrüse auf. Eine solche funktionelle Autonomie erhöht die Gefahr der Nebenwirkungen einer Jodblockade.
Ist Kaliumjodid Jod?
Hochdosierte Jodtabletten – wissenschaftlich korrekt heißen sie Kaliumiodid-Tabletten – sättigen die Schilddrüse mit nicht-radioaktivem Jod. Sie verhindern, wenn sie zur rechten Zeit eingenommen werden, dass sich radioaktives Jod in der Schilddrüse ansammelt.
Warum Jodtabletten bei Reaktorunfall?
Werden jedoch rechtzeitig Tabletten mit einer hohen Konzentration nicht-radioaktiven Jods eingenommen, wird die Schilddrüse mit diesem „gesunden“ Jod so gesättigt und kann kein radioaktives Jod mehr aufnehmen. Durch diese „Jodblockade“ wird also die Einlagerung des radioaktiven Jods in der Schilddrüse verhindert.
Was bewirken Jodetten?
Um einem Kropf vorzubeugen, werden täglich 100 bis 200 Mikrogramm Jodid eingenommen. Wenn die Jodidversorgung über die Nahrung nicht gewährleistet werden kann, ist eine dauerhafte Einnahme von Jodidtabletten erforderlich.
Was für Nebenwirkung haben Jodtabletten?
Nebenwirkungen und Gegenanzeigen Hierzu gehören: Hautausschlag, Jucken und Brennen der Augen, Schnupfen, Reizhusten, Durchfall, Kopfschmerzen, Fieber oder ähnliche Symptome. In Einzelfällen kann es nach der Einnahme der Jodtabletten zu einer jodbedingten Schilddrüsenüberfunktion kommen.
Wann sollte man Jod nicht einnehmen?
Erwachsene über 45 Jahren sollten zudem grundsätzlich keine hochdosierten Jodtabletten einnehmen, da diese das Risiko für schwerwiegende Schilddrüsenerkrankungen erhöhen. Auch wer zum Beispiel auf Jod überempfindlich reagiert oder eine Schilddrüsenüberfunktion hat, sollte auf die vorbeugende Jodeinnahme verzichten.
Welches Jod bei Reaktorunfall?
Tabletten gegen Jodmangel reichen bei Reaktorunfällen nicht Von einem Produkt mit 100 Mikrogramm Jod müsste man im Ernstfall 1300 Tabletten schlucken, um sich zu schützen. Für die Jodblockade der Schilddrüse bei Reaktorunfällen gibt es Präparate, die 65 Milligramm Kaliumjodid pro Tablette enthalten.
Wie äußert sich ein Jodmangel?
Es entwickeln sich die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Typisch sind beispielsweise unerklärliche Gewichtszunahme, verlangsamter Herzschlag, sinkender Blutdruck, Durchblutungsstörungen oder Muskelkrämpfe sowie ausgeprägte Müdigkeit und Antriebslosigkeit.
Was haben Jodtabletten mit Kernkraftwerken zu tun?
Tritt bei einem schweren Unfall in einem Kernkraftwerk radioaktives Jod aus, dann kann dieses Jod durch Einatmen vom Körper aufgenommen und in der Schilddrüse gespeichert werden. Diese Jodtabletten verhindern das Einlagern von radioaktivem Jod in der Schilddrüse.
Welche Tabletten bei radioaktiver Strahlung?
Kaliumiodid-Tabletten schützen die Schilddrüse sehr wirksam vor der Aufnahme von radioaktivem Iod und damit vor strahlenbedingtem Schilddrüsenkrebs. Sie bieten jedoch keinen Schutz vor der Aufnahme anderer Radionuklide in den Körper oder gegen die externe Strahlung von radioaktiven Stoffen in der Luft und am Boden.